Was man weiß auf schwarz besitzt, kann man getrost nach Hause tragen
Manchmal bohre ich mir in der Nase (selbstverständlich nur virtuell) und überlege welche Weine ich denn so mag. Welche Weine mir in der letzten Zeit gefallen haben. Die Antworten sollte ich parat haben, es kommt immer mal jemand an und fragt danach. So als Weintipp. Gerne auch unentgeltlich. So unter Freunden. Sie wissen schon. Mache ich aber gern. Auch hier.
Das ist nicht immer einfach. Selbst bei Weinen aus Sachsen. Selbst hier müsste ich nachdenken. Weil es auch hier sehr schöne Weine gibt. Doch, doch, doch. Zum Beispiel, die von Martin Schwarz. Ich weiß, ich weiß. Das ist KEIN Geheimtipp mehr. Er hatte sich ja vor geraumer Zeit abgenabelt, drüben vom Schloss Proschwitz. Und bei ihm gibt es nach wie vor keinen Wein, bei dem man böse auf die Fresse fliegen kann. Ist so.
Mittlerweile hat er sich eine hübsche Kollektion zusammengebaut. Cuveés, Müller-Thurgau, Chardonnay, Riesling, sogar einen Nebbiolo gibt es. Oder sollte ich sagen, gab es?
Dennoch hat es mir einer besonders angetan. Fragen Sie mich nicht warum. Es ist halt so. Und so bedeutet: das ist der „Weiss von Schwarz“. Ein Blanc de Noir. (Bei dem Namen eigentlich ein Muss für Martin Schwarz.) Also ein Weißwein, der aus Rotweintrauben gemacht wurde. Um es mal ganz, ganz, ganz einfach zu sagen.
Besonders angetan, weil?
Weil, durch die Nase ein Hauch Spätburgunder weht. Matschige, nicht extremst gereifte Pfirsiche, und Himbeeren. Liebe Freunde, eine Freude.
Man schmeckt, dass er mal ein richtiger Spätburgunder hätte werden sollen. Ist aber rechtzeitig vorher links abgebogen. Schön herb. Kein Wischiwaschi. Hat was von einer Hand voll Kumquats mit getrocknetem roten Pfeffer.
Sehr schön, wenn man zuerst die Nase ins Glas steckt und dann fix einen kräftigen Schluck nimmt. Wie Ente süßsauer, nur in gut. In sehr gut.
Schlimmerweise gibt es den „Weiss von Schwarz“ noch seltener im Handel, als die anderen Preziosen aus dem Hause Weinmanufaktur am Mariaberg. Da hilft nichts. Man sollte sich auf den Weg ins Weingut machen. So wie jetzt, für die Homies aus dem Raum Dresden, zum Hoffest am 1. Mai 2016. Morgen also. Dieser Hinweis wird sich nach dessen Ablauf selbst zerstören.
Alle anderen müssen zusehen wo sie bleiben. Oder online bestellen. Aber nicht zu viel vom „Weiss von Schwarz“, bitte. Aus Gründen. Danke.
Weinmanufaktur am Mariaberg
Martin Schwarz
Dresdner Straße 71
01662 Meißen
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