Stadt Land Food. Das Essen liegt auf der Straße

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Ich bin durchaus dafür, hin und wieder oder sagen wir ruhig öfter, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Diesmal wirklich wörtlich gemeint.
Essen. Einfach(es), gutes Essen. Kein Chichi. Kein Steinpilz-Cappuccino unter einem Parmesan-Topinambur-Deckel.

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Ich mag Street Food, formerly known auch as Imbiss. Leider sieht es damit in der Provinz elend aus. Selbst oder gerade bei Frühlings-, Sommer-, Herbst-, Straßen- und  (natürlich) Weinfesten. Der immer wiederkehrende Mix von Nudelpfanne, Bierwagen, Bratwurst, Bierwagen, Bockwurst, Nudelpfanne und, nicht zu vergessen Bierwagen. Und sonst. Don’t ask!

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Nein, für ordentliches Street Food muss ich leider in die Diaspora. Zum Glück nicht gleich nach London, New York oder Saigon. Berlin ist nicht weit und reicht in diesem Fall schon. Zum Beispiel, die Markthalle Neun in Kreuzberg. Eine ganz normale Markthalle, welche immer Donnerstags den Street Food Thursday „feiert“. Eine feine Sache. Und da dies offenbar noch nicht genügt, gibt es einmal im Jahr(?) das „Stadt, Land, Food“-Festival.

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Auch in diesem Jahr, am Erntedankwochenende (2. bis 5. Oktober), konnte man sich über gutes Essen informieren, agitieren oder einfach nur füttern lassen. Man fand nicht nur die üblichen Verdächtigen vom Street Food Thursday, sondern jede Menge Zugaben. Keine Rotzmusik aus der Konserve, keine Luftballonverkäufer. Keine Bierwagen. Null!
Dafür jede Menge Stände. Mit interessantem Essen. Mit gutem Essen. Auch mit interessantem und gutem Essen. Zum Beispiel? Eisbein-Sandwich, Apple-Crumble, Bánh Mì, Craft Beer, Cinnamon-Rolls, Cidre Steak, Panzerotti, Hereford-Rind, British Pies, Steckerlfisch, Merguez-Sandwich, Kokoknussmilchpfannkuchen, Praliné Pops, Salzwiesenlamm, Pulled Beef Sandwiches, Kimchi Burger, Vermouth, Zuckerrohrsaft und mehr.

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Ach, guten Wein gab es natürlich auch. Via Weinhandlung Suff, not only riesling oder die Weinvibes. Mal nur als Stand ohne Party.
Alles eingerahmt von Veranstaltungen wie einem Kindertheater für die Kleinen oder „Bukowski meets Müller-Thurgau“ für die Anderen.
Wem ein Festival zu klaustrophobisch ist, der geht am SF Thursday. Und der ist jeden Donnerstag. Übersichtlicher und ebenfalls mehr als nett. Trust me.

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Aber eines Frage ich mich dann doch. Warum ist sowas nicht in Dresden möglich? Stadt über 500.000 Einwohner. Ballungsraum 1 Million. Wenigstens erstmal eine richtige  Markthalle vielleicht? Nein, die Metro ist keine Markthalle! Es gibt es in der Stadt doch mindestens eine Hülle von damals, aus dem 19. Jahrhundert. Als man in Dresden mit diesem Geschäftsmodell noch etwas anfangen konnte. Aber seit über 10 Jahren veranstaltet der Betreiber hier nur eine Art Markthalle-Lookalike-Contest.
Vielleicht, so wie die Berliner auch, die Idee kopieren? Erzeuger, Händler, ja selbst ein paar ordentliche Winzer gäbe es ja in der Region. Also, wo liegt das Problem?



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