Ohne (Rumge)zeter(e). Viognier aus der Pfalz

WC

Ich bin zurzeit etwas faul. Also schreibfaul. Das Wetter, ja auch. Zudem, zu viele Sachen sind um mich herum. Und die sind hin und wieder wichtiger, als mich „ständig“ über Wein auszulassen. Es ist trotzdem nicht so, dass ich in der Zeit keinen Wein getrunken hätte. Beileibe nicht. Zum Beispiel einen atemberaubenden Riesling. Den muss ich allerdings nochmal aus der Flasche trinken. Na, sie wissen schon. Dann schreibe ich auch vielleicht hier nochmal drüber.
Unter den Weinen waren wenig Schlechte und viele Gute. Aber für einen extra Artikel hat es nie ganz gereicht. Der Anlass. Die Zeit. Die Lust.
Bis jetzt. Ich habe nämlich eine Rarität wiedergefunden. Nun, kein 1945 Chateaux irgendwas, auch keinen… sie wissen schon… den aus Sachsen.
Nein, ein Viognier aus Deutschland. Der Pfalz. Die liegt irgendwo zwischen Frankfurt/Main und Straßburg. Den Wein hatte ich schon irgendwann einmal und ist mir in Erinnerung geblieben. Das ist ja schon was. Damals hatte ich meine Zeit noch damit verplempert nur Weinfotos auf Facebook zu posten. Von ihm könnte also irgendwo noch eines rumfliegen. Ich schreibe dem Zuckerberg gleich mal.
Jedenfalls ist mir dieser hier, just dieser Tage abermals vor die Füße gerollt. Habe also glatt wieder zugegriffen.
Tatsächlich gibt es ein paar Parallelen zu den glorreichen Weinen aus dem Elbtal. Oliver Zeter, von dem der Wein stammt, ist eigentlich Weinhändler. Und damit sozusagen Nebenerwerbswinzer. Und vom Viognier gibt es ungefähr genau nur vier Hektar in Deutschland. Er ist also noch eine größere Rarität als der Goldriesling… ach, verdammt. Jetzt habe ich ihn doch erwähnt. Nun, denn.
Der Viognier macht Arbeit im Weinberg. Richtig Arbeit. Dafür sind seine Erträge relativ gering.
Aber, das Zeug ist gut. Er müffelt zunächst etwas. Nach einem auf einer Wiese grasenden Pferd. Wer jetzt denkt „stinkt also“, hat keine Ahnung. Und eigentlich riecht er mehr nach der Wiese, als nach dem Pferd. Also nach den Blüten. Und gar nicht nach Pferd.
Im Mund rummst es dann kräftig. Er hat Bums. Und schmeckt schön nach Kräutern. Nun nicht wie Jägermeister, na Sie wissen schon. Ganz hinten etwas Edelstahl. Ganz wenig. Und etwas feiner Pfeffer der sanft und sorgfältig durch den Mund wandert. Und bleibt. Sehr schick. Der Holländer würde sagen: Schuber!
Dieser 2013er kostet rund 15 Euro und hat 14% Umdrehungen. Ist aber hier nicht zu viel, denke ich. Übrigens, was es mit dem Bären auf dem Etikett auf sich hat, steht auf der Flasche. Und im Internet.
Also, trinken bitte. Für die Homies: Gibt es zurzeit bei Edelrausch.

Oliver Zeter GbR
Lauterstraße 9
67434 Neustadt
www.oliver-zeter.de



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